Was ist ein Runout?
Wer es wissen will, sollte an den Hochkönig fahren.
Das war zwar nicht unser Anliegen, wir haben es
natürlich trotzdem herausgefunden.
Vielmehr war eh´ klar, dass mann(!) sich hier
"Schrumpeleier" holen wird.
Vor dem Genuss kommt allerdings der zweieinhalbstündige
Zustieg. Uns erschien die Variante a (also die mit der
klaren Sicht) sinnvoller.
Zum Glück ist Dirk am Abend vorher noch ein Stück hochgegangen, um den richtigen Abzweig auszukundschaften.
Das war Gold wert bei Stirnlampenlicht in der Früh.
Wir hatten noch ein bisschen Zeit und konnten gemütlich
am Stegmoosalm Parkplatz (kurz vorm Dientner Sattel)
das Material zusammenstellen.
Anderntags stiegen wir bei besten Wetter in die Route
ein. Die ersten Längen waren zwar nass, aber
nach der Hitzewelle der vergangenen Wochen
doch in ganz gutem Zustand. Normal kommt hier
wahrscheinlich ein Bach runter.
Zur Absicherung gibt´s Sigibolts mit winziger
Öse.
Da sind mir persönlich die einzementierten Gerüstösen
in Kochel lieber, da stürz´ ich auch schon seit 25
Jahren rein...
Mit der vierten Länge geht´s hinein in die Platten des
Hochkönig. Steil und schwer. Auf Seilzug achten,
sonst wird´s zach. Stand ist unter dem Riesenüberhang
links oben an zwei Normalhaken (gut mit Cams
aufbesserbar).
Der Stand und die Rostgurke vor der schweren
Überhangstelle der nächsten Seillänge ist
mehrfach Sturz geprüft...wir haben´s gesehen...
Mit der achten Seillänge kommt dann das Hauptproblem
wie ich finde...45 Meter Wasserrille, 2 Normalhaken,
6- (gefühlt um einiges schwerer). Wenigstens sind am Stand
zwei Sigibolts oder Salewa Klebehaken (die aussehen wie
Sigibolts). An vielen Ständen nur einer dieser Sorte.
Nachdem wir uns über den Routenverlauf nicht ganz klar sind
und uns (also ich vor allem) einschei.....
will Edith die Seillänge versuchen. Und sie meistert die Länge
mit damenhafter Eleganz!!! Respekt!!! Es geht gerade die
Rille hoch, erster Haken in 20 Meter Höhe etwas rechts.
Davor versuchen Cams zu legen.
In der neunten Länge nochmal das gleiche Spiel.
Die dunkle Wasserrille mit zwei Haken rauf.
Oben sieht man Thomas von der anderen Seilschaft,
die zusammen mit uns eingestiegen war.
Diese Länge ist etwas besser zu klettern.
Die neunte Länge von oben. Es bleibt schwer.
Das ist er wohl, der Ort der Herrlichkeit!
Zu erwähnen ist noch, dass man die mini
Standhaken in dem Meer aus Platten schlecht
findet. Nicht nur wir haben uns verstiegen.
Die 13. Länge. Wenn sie geschafft ist, hat man das Gröbste
hinter sich. Dort wo sich Thomas befindet am Ende des
Quergangs etwas rechts hoch zum original Stand mit
silberner Microöse. Haben wir nicht gefunden.
Sind nach Rechtsschlenker wieder links aufwärts
geklettert. Stand nach 50 Meter an goldenem
Expressanker. Zum Glück, da sonst keine Stand
Möglichkeit.
Nach vollbrachter Tat können wir uns ins Tourenbuch
eintragen und uns den Südwandschnaps und ein
Bier reinziehen. Edith und Thomas haben auf uns
gewartet und es gibt noch Spaghetti....vielen Dank
Euch beiden, Ihr habt uns sehr geholfen...vielleicht
sieht man sich ja mal wieder.
Danke an Dirk fürs nicht Aufgeben....
Am nächsten Tag gibt´s noch den ultra Hatscher das
Birgkar runter und eine gemütliche Einkehr auf
der Stegmoosalm.
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Thomas Aumann (Freitag, 16 November 2018 18:14)
Hey Hannes,
eine tolle WEB-Site baust du da auf!
Schön die Bilder von "unserer Gloria".
Ich lasse dir/euch an die Privatadresse eine Einladung für MyDrive zukommen.
Da habe ich unsere Bilder als Clip eingestellt.
Viel Spass und ja, vielleicht läuft man sich wieder mal über den Weg.
Schönen Winter und Grüsse aus München, Thomas
Hannes (Samstag, 17 November 2018)
Hey Thomas,
danke Dir. Ich hoffe, du hast den Sommer noch gut rumbracht.
Schöne Grüsse
Hannes