Irgendwie klingt die Beschreibung zu dieser Tour eher
abschreckend...sehr viele Einträge hat sie bei
extreme collect jedenfalls nicht.
Also machen wir uns doch mal selbst ein Bild von
der Route..."nachschauen für Neugierige lohnt sich",
sagt Marcel, dann stimmt´s schon...
Wir hatten Mitte Juli das Glück, dass die Route nach ein paar
Hitzetagen komplett trocken war....Dohlenschei....war auch kein
Thema...ich denke bei Nässe ist eher der "Algenbezug" ein Problem...
Nachdem nur Insider mit dem Wandfoto aus dem Pausebuch den
Routenverlauf identifizieren können, habe ich diesen hier mal
eingezeichnet.
Der Zu -und Abstieg dauert länger als die eigentliche Kletterei....
dieses mal nehmen wir aber gleich den Fahrweg zur Hütte,
das geht doch schneller....natürlich ohne Strom....und ohne Rad...
zu Fuß halt...
Den Bohrhaken mit Schlinge am Einstieg sieht man erst sehr spät, nachdem man ein bisschen in typischem Karwendelschutt
herumgeirrt ist....vom Parkplatz bis hier etwa drei Stunden.
Wir wollen die Tour auf jeden Fall ohne Rucksack machen,
weshalb wir bei der Carschina ein Depot anlegen...ist dann
zwar ein längerer Rückweg, aber das lohnt sich....
Zum Glück ist die Route etwas saniert (nicht übertrieben)....
ohne Bolts wäre der untere Teil kaum absicherbar...
Gleich liegt der Vorbau hinter uns und der steile
Teil beginnt.
Die fünfte Länge ist dann ein echter Knaller!
An Henkeln hangelt man sich gut gesichert nach oben...
Bald enden die Bolts (drei Stück insgesamt) aber wieder
und Sicherheitsbedürftige sollten unbedingt ein paar
Cams parat haben...es bleibt steil und gut...
Topkletterei in der fünften Länge....ein gelber Cam findet hier
sicheren Halt...
Der Überhang der sechsten Länge ist dann schon noch etwas schwerer
und man muss schauen, dass das Seil gut läuft, sonst gibt´s
heftigen Seilzug....auch hier findet man solide athletische Kletterei...
Vor der siebten Länge hatte ich ein bisschen Bammel....
Marcel beschreibt sie als Vorstiegscrux....ganz so schlimm wie befürchtet ist es aber zum Glück doch nicht und auch passabel
abgesichert....danach zwängt man sich hinten rum auf den
großen Block....
Daniel empfand diesen wilder als den am Sass Maor...bei mir
ist es genau andersrum....bei der Solleder passte ich nämlich kaum
durchs "Tunnelfenster"....
Ach die Länge hat übrigens locker 40 Meter, nicht 30...oder
man macht einen Zwischenstand.
Wir haben Glück: der Kamin ist trocken und wenig
"verkackt"...
Wenn´s nass ist, gibt´s hier glitschigen Algenschleim...
Die achte Länge bietet dann nochmal 40 Meter lang schöne und
steile Kaminkletterei...bevor man das Schattenreich verlassen kann...
Wie beschrieben, wendet man sich dann leicht nach rechts...dort
stecken auch Bohrhaken...
Die neunte Länge ist auch sehr schön....dann ist man
schon oben....juhu!!!
Zum Abstieg sind wir den Gamstobel runter (wie bei Marcel
beschrieben, über die Schotterpiste...danke für den Tipp!)
und auf dem obersten Weg zur Carschina gequert....
Fazit: coole Tour...eher "normale" Kletterei...zumindest bei Trockenheit...
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