Großer Koppenkarstein "Direkter Südost Pfeiler"


7. Seillänge...nicht zu weit nach links queren...
7. Seillänge...nicht zu weit nach links queren...

Eine Route, die ich schon lange auf der Wunsch-

liste hatte....

Aber auch gehörigen Respekt...der ist auch voll

gerechtfertigt...dies wird spätestens am dritten

Stand deutlich, den man an einem Normalhaken

und einem Fixkeil bezieht, wobei der A.....in

der Luft hängt...

 

Wir gehen die Tour natürlich nicht im Winter...

sondern Ende Juli bei bestem Wetter....die Höhenlage

auf knapp 3000 Meter und ein Lüftchen welches

hier meistens weht, machen es gut möglich.

Das Ziel unserer Begierde von der Edelgrieshöhe aus gesehen...grün wäre der eigentliche Verlauf....Pic by Dirk
Das Ziel unserer Begierde von der Edelgrieshöhe aus gesehen...grün wäre der eigentliche Verlauf....Pic by Dirk

Wir gehen es ganz ruhig zu Fuß durch das Edelgries

an...landschaftlich einfach ein Traum...scheinbar

muss man die Seilbahn inzwischen im Voraus

buchen....?

Dazu ist es ratsam den direkten Weg im Talgrund

zu wählen und nicht wie wir Nullchecker über

die Edelgrieshöhe rechts rauf zu marschieren...

ist zwar länger im Schatten, aber die steilen

Schuttkare ziehen sich endlos.....naja, wenigstens

wir man mit diesem Ausblick belohnt....

bis zum Einstieg brauchten wir auf dieser Variante

an die drei Stunden....au weia!

2. Seillänge...den Selfmade Standhaken davor hab ich zuerst nicht gefunden...
2. Seillänge...den Selfmade Standhaken davor hab ich zuerst nicht gefunden...

Als wir endlich die Wand sehen, sind wir gespannt, ob schon andere Kletterer am Start sind....

aber wie so oft ist niemand unterwegs...nur ein paar Wanderer laufen Richtung Stollen...

Dann geht´s los...die erste Länge ist noch leicht und flach, danach geht´s rechts raus und 

wird immer steiler...zur Gemütsberuhigung der Bohrgegner sei gesagt: nach den zwei

Bohrhaken die hier zu sehen sind, ist´s auch schon wieder vorbei damit...

Kurz vor dem Stand der dritten Länge...cool!
Kurz vor dem Stand der dritten Länge...cool!

Die dritte Seillänge startet mit einem engen und steilen Riss und

ich verfalle schon wieder in den "Rampfmodus"...es stecken aber ein paar Hakl und Cams lassen sich auch gut legen.

Danach schwingt man sich in allerbestem Fels rechts raus zu

besagtem Stand. Eventuell kann man den nun folgenden

Kamin auch noch gleich dranhängen...

 

Der Rißkamin der fünften Länge geht dann wieder leichter

von der Hand.

6. Seillänge: Rillenplatte und Hangelquerung
6. Seillänge: Rillenplatte und Hangelquerung

Auf diese folgt dann der absolute Traum....Wahnsinn...

und das im fünften Grad!!

Es steckt kaum was....in der Rille lassen sich aber Cams

versenken...in der Linksquerung danach hat es wieder

ein paar Hakl...

7. Seillänge (1. Verhauerlänge)
7. Seillänge (1. Verhauerlänge)

Aus der siebten wurden dann aus Versehen zwei gar nicht

so leichte Längen mit anschließendem Seilquergang zur

Route zurück.

 

Das kam so: an der Stelle an der sich Dirk gerade befindet,

geht es gerade hoch...das habe ich zu spät bemerkt...

es steckt auch erst weit oben etwas...ich bin dann weiter

nach links, das sah irgendwie verlockend aus (ist wohl

der Inesweg). Bald wurde es aber steil und schwer, ich konnte

aber einen Bohrhaken als Stand "gewinnen"...Dirk kam

nach und ich meinte, daß er über den steilen Riss unsere 

Route wieder gut erreichen könne....tja so kann man sich

täuschen...siehe Bild unten...

 

Zweite Verhauerlänge...schaut krass aus!!
Zweite Verhauerlänge...schaut krass aus!!

...es wurde nämlich immer schwerer und mit der 

angepeilten Rechtsquerung sah es auch nicht 

gut aus...die Kletterstellen waren zum Teil

richtig "moverartig"...schließlich konnte sich

Dirk an einem alten Hakenbündel sehr ausgesetzt

"rüberlassen"...es dürfte wohl jedem klar sein,

daß diese Länge auch für den Nachsteiger kein

Zuckerschlecken war...etwas demoralisiert

kam ich dementsprechend am Stand an...

Schlüssellänge...
Schlüssellänge...

Dirk nahm sich deshalb dankenswerterweise der

Schlüssellänge an...die Originalroute geht irgendwie

unlogisch links durch den Überhang (meist technisch,

aber von Alba befreit?)

 

Rechts rum ist´s auch nicht ganz leicht und sau luftig...

Von oben...
Von oben...

Hier im Bild die letzte schwere Stelle, danach erreichen

wir die leichteren Ausstiegslängen...und stehen bald

vor der Abstiegswahl....zuerst versuchen wir es mit 

Abseilen...ich seil mal runter bis zum großen

Überhang...boah pfeift´s da obi...ich kann weiters nur

Gammelschlingen und keinen richtigen Stand sehen...

Angst steigt hoch...insgeheim weiß ich, dass der Stand

irgendwo sein muss, schließlich haben hier schon

viele Kletterer abgeseilt...ich trau mich nicht weiter...

Unterwegs Richtung Ausstieg
Unterwegs Richtung Ausstieg

...und rufe zu Dirk hoch, dass ich es nicht mache und

ich wieder hochkomme.

Er nimmt mich in die Sicherung und ich klettere wieder

rauf (schwer...aber der Mut der Verzweiflung treibt

mich an...)

 

Kurze Anmerkung zu dieser Aktion:

Seit dem Absturz von Torsten im Wilden Kaiser

bin ich beim Abseilen noch vorsichtiger,

als ich es eh schon immer war...)

Top Aussicht...wären da nicht diverse "Bauwerke" im Weg...
Top Aussicht...wären da nicht diverse "Bauwerke" im Weg...

Ich habe mir aber schon vorher überlegt, welche 

Alternativen es gibt, wenn man nicht zur Seilbahn will.

Und da ist der Irg 2 Klettersteig ideal und man kommt

so auch am Gipfel vorbei.

 

Zugegeben: Er ist eher eine Großbaustelle des Militärs...

aber der Ausblick ringsum ist trotzdem gewaltig...

 

Die Drahtseile des Klettersteigs beginnen direkt am

Gipfel und eine Stunde später erreichen wir unweit

unseres Pfeilers wieder festen Boden.

Abstieg...yeah...danke für den Traumtag!
Abstieg...yeah...danke für den Traumtag!

Fazit:

Rassige Tour...der Dachstein ist immer 

eine Reise wert!

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